Eine Nacht im Wald: Geschichte zum Einschlafen (Text & Audio)

Über diese Geschichte

In dieser Schlafgeschichte begibst du dich in die tiefen eines sommerlichen Waldes. Nach einer langen Autofahrt findest du in einem wunderschönen Sommerwald Erholung und Auszeit. Mit dem Einbruch der Nacht erleuchtet der Wald in einem ganz besonderen Schein. Du wirst an einem Lagerfeuer inne halten, eine magische Lichtung voll mit Glühwürmchen erkunden und später bei Regen und Donner in einen wohligen Schlaf finden. 

Eine Nacht im Wald – Schlafgeschichte (Text)

Stell dir in Gedanken vor, du fährst mit deinem Auto in einen weit entfernten Wald. Ein ereignisreicher Tag liegt hinter dir. Doch nun kannst du alles abgeben – lass es hinter dir. Es beginnt bereits zu dämmern, während du der Straße immer weiter folgst. Nach einiger Zeit hältst du an einer Stelle, die dir richtig erscheint. Du steigst aus und kommst an. Erdige Waldluft umgibt dich. Schließe wenn du magst die Augen und atme einige Male tief durch die Nase ein. Ein und aus – Deine Lungen füllen sich mit reiner Waldluft. – Und mit jedem Ausatmen spürst du, wie der Stress des Tages nachlässt. Du stehst einfach da und darfst die Ruhe des Waldes genießen.

Ein gut befestigter Weg windet sich sanft zwischen den Bäumen hindurch – du kannst ihm nun entlang gehen. Unter deinen Füßen fühlst du den weichen Waldboden. Immer weiter folgst du dem Weg. Er bringt dich tiefer in den Wald hinein. Nach einiger Zeit steigt er steiler an und führt dich einen Hügel hinauf. Der Duft von harziger Rinde und frischem Moos strömt in deine Nase. Der Geruch begleitet dich, während du den Hügel immer weiter hinaufsteigst. Umgeben von den Bäumen, entfaltet sich ein Gefühl tiefer Geborgenheit. Mit jedem Schritt, den du machst, kannst du den Alltag mehr und mehr hinter dir lassen. Es fühlt sich an, als würdest du in eine ganz andere Welt eintauchen. An einen so friedlichen und schönen Ort, an dem nur du allein wichtig bist. An dem du alles hinter dir lässt, was dir nun nicht mehr dient.

Der Wald lichtet sich etwas, und der Weg führt dich zu einer alten Burgruine. Du befindest dich jetzt auf einer kleinen Anhöhe. Von hier kann man das ganze Tal überblicken. Am Horizont schickt die untergehende Sonne ihre allerletzten Strahlen – sie taucht den Himmel in ein leuchtendes Orange. Du beobachtest, wie sie langsam verschwindet. Die Dunkelheit beginnt nun, das Tal unter dir einzuhüllen. Schon kannst du nur noch Umrisse erkennen. Auch die Burgmauern der Ruine sind in der aufziehenden Nacht nur noch schwach zu erkennen. Leg wenn du magst deine Hände auf die rauen Steine. Unter deinen Handflächen kannst du noch die Wärme der Sonne fühlen. Sie schenkt dir Sicherheit. Geborgenheit darf sich ausbreiten – in deinem ganzen Körper. Vielleicht regt sich ein Gefühl des Wiedererkennens in dir. So, als ob du diesen Ort schon sehr lange kennen würdest, ein Gefühl von zu Hause sein. Eine Zeit lang schwelgst du einfach in diesem Gefühl der Sicherheit. Verbundenheit und Vertrautheit umgibt dich.

In der warmen Nacht gehst du gelassen die Mauern entlang. Ein wunderschöner Platz lädt dich ein, noch eine Weile zu bleiben. Du beschließt, hier ein kleines Lagerfeuer zu entzünden. Schon bald steigt dir der angenehm-rauchige Duft des Feuerholzes in die Nase. Die Flammen flackern in der Dunkelheit und werfen tanzende Schatten an die alten Mauern. Eine wohltuende Wärme geht von ihnen aus. Das Holz knistert leise. Du schaust in die Flammen und hängst deinen Gedanken nach. Sie kommen und gehen einfach. Du musst sie nicht bewerten. Lasse sie einfach sein. Mit der Zeit dürfen die Gedanken weniger werden. Dein Herzschlag wird ruhiger und du lässt dich immer mehr fallen. Lehne dich wenn du magst mit dem Rücken an die Mauer und blicke hinauf in den Himmel. Unzählige Sterne leuchten dort bereits. Manche scheinen weit weg zu sein, andere scheinen ganz nah. Wie Diamanten funkeln sie im sanften Schleier der Nacht.

Du kannst sogar einige Sternenbilder erkennen. Während du so dasitzt und den Sternenhimmel betrachtest, hörst du im Hintergrund die nächtlichen Geräusche des Waldes. Neben dir prasselt das Lagerfeuer gleichmäßig vor sich hin. Etwas tiefer im Tal erkennst du das leise Plätschern eines kleinen Baches. Du lauschst den verschiedenen Geräuschen, während du dich noch tiefer entspannst. Du sitzt einfach da und kannst dich ganz im Hier und Jetzt fühlen. Und mit der Verbundenheit von dir und Mutter Natur darf ein tiefes Vertrauen einhergehen. Alles hat einen Sinn. Alles ist gut so, wie es ist.

Inzwischen hat die Nacht alles in sich eingehüllt. Wie ein schützender Schleier liegt sie über der Landschaft. Du beschließt, deinen Weg fortzusetzen und löschst das Feuer. Bevor du gehst, kannst du noch ein paar tiefe Atemzüge nehmen. Lasse noch einmal deinen Blick schweifen und verabschiede dich von diesem wundervollen Platz. Folge nun wieder dem Waldweg, der dich schon hergebracht hat. Du hast es nicht eilig und kannst immer wieder innehalten, und dabei die Klänge und Gerüche in dir aufnehmen. Erdiger Geruch von Holz und Waldboden steigt dir in die Nase. Das Rascheln der Blätter im Wind begleitet deinen Weg. Alles ist im Einklang – und erstrahlt in einem sanften Licht. Durch die Baumkronen leuchten die Sterne. Wie kleine Wegweiser in der Nacht.

Ein Leuchtpunkt vor dir erregt deine Aufmerksamkeit. Er scheint zart zwischen den hohen Gräsern hindurch. Neugierig hältst du an und näherst dich behutsam. Du entdeckst ein Glühwürmchen, das sich friedlich auf einem Grashalm niedergelassen hat. Als du dich umdrehst, bemerkst du noch weitere Lichtpunkte in einiger Entfernung. Du folgst ihnen. Die Baumreihen öffnen sich, und vor dir erstreckt sich eine wunderschöne Lichtung. Sie ist übersät mit glitzernden Leuchtpunkten. Unendlich viele Glühwürmchen haben sich hier zusammengefunden. Mit ihrem Leuchten tauchen sie den Platz in ein mystisches Licht. Nimm das faszinierende Schauspiel einfach wahr. Vorsichtig setzt du dich auf das Bett der Gräser und lehnst dich an einen Baum. Der Mond strahlt auf die Landschaft. Gemeinsam mit den Glühwürmchen schafft er eine geheimnisvolle Stimmung. Du lässt dich ganz in dieser Stimmung treiben – genieße die Ruhe, die die kleinen Lichtwesen ausstrahlen. Gemächlich gleiten sie über die Gräser dahin. Mal höher, mal tiefer. Vielleicht kommen dir alte Geschichten in den Sinn. Geschichten von kleinen Fabelwesen, die sich nur in der Sicherheit der Dunkelheit aus ihren Verstecken wagen.

Du bist wie ein stiller Beobachter. Nimm die Gefühle in dich auf und genieße. Es ist ein faszinierendes Schauspiel. Eines der kleinen Lichtwesen lässt sich sogar auf deinem Arm nieder. Genieße das Treiben dieser kleinen Wesen zu beobachten. Vielleicht empfindest Du Dankbarkeit für diesen schönen Moment. Dankbarkeit darüber, dieses Naturschauspiel zu erleben. Angelehnt an den Baum kannst du alles um dich vergessen. Du kannst einfach nur sein – jetzt und hier. In deinem Rücken spürst du den festen Stamm des Baumes. Erkenne diese Kraft. Atme ein paar Mal tief ein und aus. Mit jedem Atemzug spürst du, wie die Stärke und Energie des Baumes auf dich übergehen. Die Erde trägt dich und du fühlst dich immer mehr mit ihr verbunden – so wie der Baum mit seinen Wurzeln tief mit der Erde verbunden ist. Spüre diese Erdung auch in dir. Nimm deine Gefühle achtsam wahr.

Wind kommt auf. Er wandert vom Hügel abwärts ins Tal und lässt dabei die Blätter der Bäume leise rascheln. Sanft streicht er durch dein Haar und über die Gräser auf der Lichtung. Beim Blick in den Himmel entdeckst du dunkle Wolken, die langsam die Sterne hinter sich verdecken. Es fällt schwer, diesen wunderschönen Platz zu verlassen. Mit einem dankbaren Blick kannst du dich nun von dieser magischen Lichtung verabschieden. Leg wenn du magst noch einmal deine Hand auf den kräftigen Baumstamm. Du wendest dich von der Lichtung ab und kehrst zurück auf den Waldweg. Der Wind wird stärker. In der Ferne kannst du schwaches Donnergrollen vernehmen. Höre, wie die ersten Regentropfen auf die Baumkronen treffen. Der Duft von feuchtem Waldboden verbreitet sich. Die Luft fühlt sich kühler an und hinterlässt ein frisches Gefühl auf deiner Haut.

Schon bald erreichst du wieder dein Auto. Du hast keine Eile und kannst noch etwas länger an diesem Ort verweilen. Angekommen, machst du es dir im Auto gemütlich. Hier ist es warm und trocken. Kuschel dich in eine warme Decke und mache es dir so richtig bequem. Die Regentropfen prasseln sanft auf das Autodach. Sie ziehen nasse Bahnen über die Fensterscheiben. Die Sicht nach draußen wird immer verschleierter. Wie Vorhänge schließen sie dich sicher in deinem Auto ein. Atme die frische Regenluft ein. Und gehe wenn du magst noch einmal in Gedanken zurück zu den Ereignissen der letzten Stunden. Vielleicht empfindest du tiefe Dankbarkeit für diese wunderbaren Momente. Alles, was dich belastet hat, kann nun in weite Ferne rücken. Du bist sicher und geborgen. Alles ist gut, so wie es ist. Die wohlige Wärme macht dich müde – das gleichmäßige Geräusch des prasselnden Regens begleitet dich… tief und gelassen. Ruhig und entspannt. In einen erholsamen Schlaf.

Audio-Version der Schlafgeschichte (Kostenlos Anhören)

Ein Kommentar

  1. Meine absolute Lieblingsgeschichte von Euch. Bei der Stelle mit dem Lagerfeuer und den Grillenzirpen bin ich jedes Mal weg wenn ich es anhöre 😀 Danke für diese schönen Erinnerungen

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